Ich musste kurz lachen, als ich angefangen habe diesen Post zu schreiben, denn es ist der 6. Post in diesem Jahr und es ist heute genau 6 Monate her, dass ich geheiratet habe.
Unglaublich, dass mein letzter Post zum Thema Hochzeit schon so lange her ist – denn ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie ich ihn geschrieben habe.

Einen Tag vor unserem großen Tag wollte ich unbedingt noch einmal ein Update tippen. Damals schrieb ich, dass die standesamtliche Trauung schon eine Woche hinter uns liegt, wir noch ein wenig mit dem Wetter zittern und uns trotz allem riesig auf das Abenteuer freuen.
Der Tag vor unserem großen Fest wurde dann doch etwas chaotischer als geplant, aber trotz alldem war unser Tag dann perfekt.

Die Hochzeitsvorbereitungen – noch ein Tag

Einen Tag vor unserer Hochzeit ging es bereits los in die Location. Wir mussten hier noch alles dekorieren, Stühle aufbauen, die Zimmer für die Gäste vorbereiten und Schildchen an die Gastgeschenke binden. Vorher musste aber erstmal all die vorbereitete Deko von Zuhause zur Location gefahren werden und der Liebste musste die Hochzeitstorte abholen – wir hatten zwar einen guten Zeitplan überlegt, aber wie so oft ging der nicht ganz auf.
Dazu kam, dass das Wetter noch immer absolut unsicher war und wir schwankten die ganze Zeit zwischen heiraten in der Scheune und heiraten unter freiem Himmel. Anders als besprochen war die Scheune dann doch noch komplett vollgestellt und sowieso wollten wir lieber unter draußen heiraten, sodass wir uns ganz mutig entschieden es zu wagen. Das einzige Problem daran: Wir konnten die Stühle für die freie Trauung erst am Hochzeitstag aufbauen, weil für die Nacht noch Regen gemeldet war und auch die Candybar und die XXL-Spiele mussten erstmal drinnen vorbereitet werden.
Bis spät abends haben wir dann noch gebastelt, vorbereitet und dekoriert und sind erst nach Mitternacht ins Bett gefallen. Aber wer selber schon geheiratet hat weiß, dass man sowieso vor Aufregung kaum schlafen kann – von daher war es nicht so schlimm.

Der Hochzeitstag – noch 6 Stunden

Am Hochzeitsmorgen wurden wir von dicken Regentropfen, die auf das Dachfenster prasselten geweckt und ich bekam kurz fast einen Herzinfarkt. Ernsthaft?! – nach so traumhaften Sommerwochen sollte unsere Hochzeit jetzt nicht nur kalt sein, sondern auch noch ins Wasser fallen?
Lange konnte ich nicht drüber nachdenken, weil unsere Dekorateurin für die Blumen schon früher als angekündigt angekommen war und klingelte. Also hieß es: Schnell noch erklären, wo alles hin soll, wo der Traubogen zum Dekorieren steht und dann ging es für mich auch schon samt Brautjungfer ins Hotel zum „getting ready“.

Im Hotel angekommen wartete schon meine Mama, wir hatten Frühstück auf’s Zimmer bestellt und machten es uns richtig schön. Die Stunden verflogen nur so während Jessi mir mein Braut Make-Up und Brautfrisur zauberte, aber es war einfach richtig schön und entspannt. Und: auch das Wetter wurde langsam besser und die Sonne fing an zu strahlen.
Gegen Mittag wurde ich dann plötzlich doch richtig aufgeregt und zwar nicht mehr nur so ein bisschen mit Kribbeln im Bauch, sondern so RICHTIG. Gut, dass der Liebst schon auf dem Weg war und gar nicht mehr viel Zeit zum Nachdenken blieb.

Es geht los – let’s get married

Ein paar Minuten später als im Zeitplan trafen wir uns dann zum Firstlook. Die Männer hatten einen schönen Waldweg direkt beim Hotel gefunden und dann passierte Folgendes: Obwohl vorher Nichts und Niemand zu sehen war, kam plötzlich ein Auto nach dem anderen vorbei und dann auch noch eine ganze Gruppe von Rentnern. Da es immer später wurde – und mir immer kälter – beschloss unser Freund kurzerhand die Gruppe zu bitten kurz stehenzubleiben. Wir hatten also jede Menge Zuschauer, was das Ganze aber auf jeden Fall unvergesslich macht.
Und dann ging es los in Richtung Location, wo schon alle warteten.

Rückblickend kann ich mich gar nicht mehr richtig an die Trauung erinnern – nur daran, dass es wunderschön war. Wir hatten uns mehrere Lieder für unsere Trauung ausgesucht, wovon zwei ein Freund für uns live mit der Gitarre gesungen hat. Die Rede unserer Traurednerin passte perfekt zu uns und sorgte für das ein oder andere Lachen zwischendurch und dann kamen unsere persönlichen Eheversprechen. Obwohl es eher kühl war, wollte ich partout keinen Pullover über mein rückenfreies Kleid anziehen und freute mich über jeden Sonnenstrahl, der durchkam. Und tatsächlich blieb es trocken – bis zu den Gratulationen. Zum Glück hatten unsere Freunde aber Regenschirme dabei und gerade die Bilder sind auch so schön und lassen mich immer wieder dran denken, dass wir so ein großes Glück hatten doch unter freiem Himmel im trockenen geheiratet haben zu können.

Kurzerhand verlegten wir Kaffee & Kuchen nach Drinnen und danach kam auch schon wieder die Sonne raus und die vereinzelten Regentropfen verschwanden. Den ganzen restlichen Tag über hatten wir unglaubliches Glück mit dem Wetter, was mich noch ein bisschen mehr happy machte (wenn das überhaupt ging).
Zwischen Familienfotos, Coupleshooting, Photobooth und Plaudern mit unseren Lieblingsmenschen verflog der Nachmittag nur so und ich fragte mich zwischendurch immer wieder wo denn bitte der Tag geblieben ist. Es stimmt also, dass die eigene Hochzeit so so schnell verfliegt.

Am Abend saßen wir dann alle zusammen an einer langen Tafel und als ich zusammen mit dem Liebsten auf all unsere Gäste blickte, war ich einfach nur glücklich. Glücklich den besten Mann der Welt geheiratet zu haben und glücklich, dass all unsere Lieblingsmenschen da waren und mit uns feierten.
Nach dem Essen verschwanden wir dann noch einmal für ein kurzes Shooting bei Sonnenuntergang, denn dank dem durchwachsenen Wetter am Vormittag hatten wir eine perfekte Abendsonne erwischt.

Danach hieß es: First Dance und Party! Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde man auf Wolken schweben und ich genoss jede Minute.
Als wir dann nachts im Taxi zum Hotel saßen, waren wir uns einig, dass unsere Hochzeit für uns perfekt war und wir immer wieder genau so heiraten würden. So viele Optionen gab es, als wir angefangen haben zu planen und es gab auch das ein oder andere, dass anders war als geplant – zumal ich eben nicht alles selber am Vortag fertigmachen konnte – aber am Ende war es rundum perfekt wie es war. Und ja, wenn ich könnte, ich würde sofort nochmal heiraten 🙂